Warum Google mit AgentSpace, ADK und A2A gerade das Spiel verändert
Google hat auf seiner jüngsten Keynote einen echten Gamechanger vorgestellt: AgentSpace – eine offene Plattform für intelligente KI-Agenten, die direkt mit Unternehmensdaten, Tools und sogar anderen Agenten interagieren können. Begleitet wurde das Ganze vom Agent Development Kit (ADK) für die einfache Entwicklung eigener Agenten sowie dem Agent-to-Agent Protocol (A2A), das erstmals Kommunikation zwischen Agenten ermöglicht. Damit positioniert sich Google klar für eine Zukunft, in der nicht nur einzelne KI-Modelle, sondern vernetzte Agentensysteme Aufgaben übernehmen – von Recherche über Planung bis hin zur direkten Ausführung.
In diesem Artikel erfährst du, was AgentSpace ist, wie es sich von bisherigen Ansätzen unterscheidet, und warum es einen Wendepunkt in der Welt der KI-Anwendungen darstellt.
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Was ist Google AgentSpace?
AgentSpace ist Googles Antwort auf den wachsenden Bedarf an spezialisierten, kontextfähigen und skalierbaren KI-Agenten. Im Kern ist es eine zentrale Plattform, über die du:
- auf vorgefertigte KI-Agenten wie z. B. einen Research Assistant oder Data Analyst zugreifen kannst,
- eigene Agenten entwickeln kannst, die z. B. deinen Kalender, deine E-Mails oder interne Unternehmensdaten nutzen,
- und alle Agenten untereinander kommunizieren und zusammenarbeiten lassen kannst.
Google beschreibt AgentSpace als eine Art Copilot für den Arbeitsalltag – ähnlich wie Microsofts Lösung, aber mit dem entscheidenden Unterschied, dass hier ein ganzes Ökosystem aufgebaut wird. Mit Zugriff auf reale Daten, Tools und offene Standards für die Kommunikation.
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Das Agent Development Kit (ADK)
Mit dem Agent Development Kit (ADK) bietet Google erstmals eine Entwicklungsumgebung an, mit der sich komplexe, modulare Agenten einfach erstellen lassen. Entwickler – und perspektivisch auch No-Code-Nutzer – können damit KI-Agenten definieren, die:
- APIs und Tools ansteuern,
- über Zustände und Ziele verfügen,
- und sich je nach Kontext dynamisch verhalten.
Das Ziel: Eine neue Generation von Agenten, die sich wie digitale Mitarbeiter in bestehende Prozesse integrieren lassen – anpassbar, wiederverwendbar und miteinander vernetzt.
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A2A – das Agent-to-Agent Protocol
Ein echtes Highlight ist das neue A2A-Protokoll. Dieses erlaubt KI-Agenten, untereinander zu kommunizieren, sich gegenseitig Aufgaben zuzuweisen, Informationen auszutauschen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Damit schlägt Google eine Brücke zu bestehenden Protokollen wie MCP von Anthropic, erweitert diese aber um eine soziale Dimension der Agentenzusammenarbeit.
Das erinnert an das frühe Internet: Statt Webseiten gibt es nun digitale Helfer, die miteinander interagieren – und Nutzer:innen bei der Zielerreichung unterstützen, anstatt nur Informationen zu liefern.
Willkommen in der Welt von Google Search 2.0
Statt „Was ist die Hauptstadt von Portugal?“ tippst du bald einfach: „Plane mir einen Roadtrip durch Portugal mit Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten.“ Die Antwort: Nicht nur ein Text, sondern ein Ergebnis – komplett organisiert durch ein Netzwerk von KI-Agenten.
Agenten, die:
- Informationen recherchieren
- Tabellen befĂĽllen
- Telefonanrufe tätigen (wie im Beispiel mit dem „Call-for-me“-Tool)
- auf BenutzerwĂĽnsche individuell eingehen
Damit wird Suche zur aktiven Zielverfolgung, nicht mehr zur passiven Antwortsuche – Google Search 2.0.
Beispiel: Superagent in Aktion
Im Video wird ein besonders beeindruckender Fall vorgestellt: Ein sogenannter „Superagent“, der nicht nur Reisepläne erstellt, sondern auch direkt Restaurantreservierungen vornimmt – inklusive realer Sprachausgabe via Voice-KI.
Der Ablauf:
- Du gibst dein Ziel ein („Buche alle Restaurants auf meiner Reise“).
- Der Agent plant die Route, sucht Restaurants, prĂĽft VerfĂĽgbarkeiten.
- Er ruft im Restaurant an – mit menschlicher Stimme.
- Die Reservierung wird bestätigt – vollautomatisch.
Solche Szenarien zeigen, wie KI-Agenten vom reinen Informationswerkzeug zur aktiven Dienstleistungskraft werden.
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Was bedeutet das fĂĽr Unternehmen?
AgentSpace und die neuen Google-Standards öffnen die Tür zu einer völlig neuen Arbeitsweise:
- Teams werden durch Agententeams ergänzt
- Daten werden kontextbezogen verwertbar
- Toollandschaften werden intelligenter vernetzt
- Agenten arbeiten nicht nur für uns – sondern miteinander
Gerade für Unternehmen, die bereits mit KI-Automatisierung, CRM-Systemen oder RPA arbeiten, ergeben sich hier enorme Potenziale. Es lohnt sich jetzt, erste Pilotprojekte zu starten – z. B. mit selbstgebauten Agenten über n8n oder via OpenAI-Tools.
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Fazit: Agenten sind das neue Interface
Google macht mit AgentSpace klar, wohin die Reise geht: Weg vom reinen Chatbot, hin zum vernetzten, eigenständig agierenden Agentensystem. Wer früh lernt, wie man solche Agenten einsetzt, integriert oder sogar selbst entwickelt, sichert sich einen klaren Innovationsvorsprung.
Die Ära der „agentischen KI“ beginnt – und sie wird nicht nur unsere Suchergebnisse verändern, sondern ganze Geschäftsmodelle.
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